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7.6.2023 : 13:42 : +0200

Traditionell gut:

Das Jahreskonzert der Musikkapelle Friesenried

Klare Worte des Bürgermeisters

Von Klaus D. Treude

Das traditionelle Jahreskonzert der Musikkapelle Friesenried, ist Höhepunkt des Musikjahres und lockt stets Scharen von Zuhörern in die Mehrzweckhalle. Das hat seinen guten Grund, weiß man doch, dass sich die Musikerinnen und Musiker unter der Leitung von Sepp Rauch monatelang darauf vorbereitet haben und ein anspruchsvolles Programm in höchster musikalischer Qualität bieten werden. Das Publikum sollte auch beim diesjährigen Konzert am Vorabend des Dreikönigs-Tages nicht enttäuscht werden! Es quittierte die Leistungen der Kapelle völlig zu Recht mit sehr viel herzlichem Beifall. Lang anhaltenden Applaus erhielt auch Friesenrieds Bürgermeister Bernhard Huber  - obwohl oder weil? -  er die Versammelten zuvor eindringlich zur Integration der 14 afghanischen Asylbewerber (von denen einige dem Konzert beiwohnten) aufgefordert hatte, die der Gemeinde kürzlich zugeteilt wurden. Acht weitere Flüchtlinge aus Syrien sollen bald folgen. Integration, so Huber, sei Herausforderung und humanitäre Pflicht zugleich. Sie erweitere zudem den persönlichen Horizont. Der Bürgermeister gab auch seiner Verwunderung Ausdruck, dass die Halle am Konzertabend mit Besuchern voll besetzt war, bei einer Nominierungsversammlung für die bevorstehenden Kommunalwahlen letztens aber gerade einmal 62 Bürgerinnen und Bürger erschienen waren.

Mit dem „Festlichen Vorspiel“ von Alfred Reed startete die Kapelle in das Programm. Schmetternden Trompeten folgte Trommelwirbel, bevor das gesamte Orchester einstimmte. Beim nächsten Lied, Richard Wagners „Einzug der Gäste auf der Wartburg“, empfahl der quirlige Sepp Rauch, der das abwechslungsreiche Programm zusammengestellt hatte, den Besuchern: „Lassen Sie uns Ihre Hofmusikanten sein!“. So mächtig die Musiker dieses Werk präsentierten, so zart, ruhig, besinnlich und getragen boten sie gleich darauf Frank Tichels „Shenandoah“ dar, in dem der Fluss in Virginia von den oft blutigen Auseinandersetzungen zwischen Weißen und Indianern erzählt. Hervorragend gelang es der Kapelle, mit Thomas Asangars „Blue Hole“ die phantastischen Impressionen eines Tauchgangs in tropischen Gewässern auf die Konzertbühne zu holen. Märchenhaft und reichlich turbulent ging es bei James Barnes‘ „The Wizard of Oz“ zu, fröhlich und beschwingt bei „Sleigh Ride“ von Leroy Anderson, einer verrückten Schlittenfahrt, und „Paris Montmartre“, einem Lied, das die ganze Schönheit der Seine-Metropole einfängt und bei dem mehrere Solisten glänzen durften. Auch „Lebensfreude pur“  - eine der Zugaben -  versprühte etwas von jener Leichtigkeit, die das Leben so lebenswert macht.

Für die absolut virtuose Darbietung einiger blitzschneller „hundsgemeiner“ (Rauch) Trompeten-Variationen zum altbekannten „Napoli“ erhielt Georg Hiemer lang anhaltenden Beifall und Bravo-Rufe. Über Sonderapplaus durfte sich auch Florian Weber freuen, der bei „Kozlova“, einer rasanten Bravourpolka im Schnellzugtempo für Tenorhorn, seine große Klasse an diesem Instrument unter Beweis stellte. Apropos Polka: Dass die Musikkapelle Friesenried auch die eher zünftige Blasmusik beherrscht, bewies sie mit dem „Premiere-Marsch“, der Polka „Musikantensehnsucht“ und dem „76 Trombones-Marsch“.

Sechs junge Musikerinnen und Musiker durften vor großem Publikum ihre Auszeichnungen für erfolgreich abgelegte Bläserprüfungen aus den Händen des Bezirksvorsitzenden des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes, von Bruno Gantner, sowie dem Vorsitzenden der Musikkapelle Friesenried, Norbert Hildebrand, entgegennehmen, der sich zudem bei allen Unterstützern des Orchesters bedankte.